Heute führt die junge Designerin ihr Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee im Fachbereich „Textil- und Flächendesign“ fort.
Im Rahmen der Ausschreibung des Lucky Strike Junior Designer Awards 2018 sprachen wir mit dem Nachwuchstalent über Kreativität und Materialien sowie darüber, wie es ihr nach der Auszeichnung im letzten Jahr ergangen ist.
Die Auszeichnung im letzten Jahr hat mir geholfen, zu überleben. Ein Designstudium ist sehr kostspielig. Die Auszeichnung hat es mir ermöglicht, mich bisher voll und ganz auf mein Studium zu konzentrieren. Natürlich ist so eine Auszeichnung nicht nur gut für den Geldbeutel, sondern gibt einem auch Kraft, weiterhin seinen eigenen Weg zu gehen. Ich hinterfrage sehr oft meine eigene Arbeit. Da können schon mal Zweifel aufkommen. Eine Auszeichnung wie der Lucky Strike Junior Designer Award gibt einem neue Motivation, weiterzumachen. Dafür bin ich sehr dankbar.
Initialzündung?
Ich habe während meiner Ausbildung zur Maßschneiderin mehrere Zeichenkurse besucht. Ende des zweiten Lehrjahres habe ich an einem Zeichenkurs in Pforzheim teilgenommen. Dort habe ich wirklich viele tolle Menschen kennenlernen dürfen. Davor hatte ich immer das Gefühl, nicht wirklich dazuzugehören. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich angekommen. Von dem Moment an wusste ich genau, dass ich nach meiner Ausbildung Mode in Pforzheim studieren möchte. Zum Glück hat es dann auch geklappt.
Liebstes Designstück im Alltag?
Ich bin zurzeit wieder Studentin und besitze deshalb nicht wirklich viele Designstücke. Ein Jahr vor Beginn meines Studiums habe ich mir ein MacBook gekauft. Mit diesem arbeite ich also seit knapp acht Jahren tagtäglich. Ich hoffe, dass es mich noch ein weiteres Jahr begleiten wird. Deshalb würde ich eindeutig sagen, dass genau dieses MacBook mein liebstes Designstück im Alltag ist.
Lieblingsplatz zu Hause?
Im Winter ist es der Kachelofen bei meinen Eltern zu Hause. Ich sitze aber auch gerne im Erker und beobachte den Verkehr.
Kreativster Ort?
Wenn ein Projekt endet, dann wird erst mal alles weggeräumt, damit wieder Platz für neue Ideen zur Verfügung steht. Zu Beginn mag ich es am liebsten, wenn die Wände ganz weiß sind und ich diese mehr und mehr mit neuen Ideen füllen kann. Viel Platz und Freiraum sind mir sehr wichtig und dass ich mich in dem Raum, in dem ich arbeite, wohlfühle. Einen bestimmten Ort dafür habe ich aber nicht. Das ist immer projektabhängig. Dieses Semester arbeite ich zum Beispiel mit zwei Produktdesignern an einem Projekt, in welchem wir Sand mit Hilfe von Motoren bewegen. Es gibt an der Kunsthochschule Weißensee Berlin ein Elektronik Labor. Dieses Labor ist mein persönlicher Lieblingsarbeitsplatz an der Uni geworden.
Helden?
Zu meinen Helden gehört meine Familie, da sie mich immer unterstützt und hinter mir steht. Weitere Helden sind Personen, die meine Studienlaufbahn begleitet haben, wie zum Bespiel meine Professoren, die mich immer sehr gefördert haben. Auch Karine + Oliver, zwei sehr begabte Fotografen aus der Schweiz, die meine letzten größeren Projekte fotografiert haben, zähle ich dazu.
Lieblingsmaterial?
Ich arbeite viel mit technischen Materialien und Soft Technologies. Während meinem Bachelor habe ich zunehmend mit Materialbearbeitung experimentiert. In meinen letzten Projekten hat vor allem die Bewegung im Material eine große Rolle gespielt. Das ist auch der Grund, warum ich im Moment einen Master an der Kunsthochschule Berlin Weißensee in Textil- und Flächendesign mit dem Schwerpunkt Material mache. Im Hauptprojekt von diesem Semester geht es darum, eine wandelbare Fläche zu gestalten. Wir hatten dazu viele unterschiedliche Workshops, in denen ich viele Methoden kennenlernen durfte, um mit Hilfe von Elektrik Material zu bewegen.